Bildung Schlüsselfaktor auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Frauen Union: Bereits Kinder für nachhaltiges Handeln sensibel machen

Der Frauen Union Ammerland liegt das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen,  sie lud zur Diskussion mit Experten über die Bereiche Landwirtschaft, Wasser, Ernährung und Lebensmittelverschwendung sowie über Handlungsmöglich-keiten und Lösungsansätze.

In den letzten Jahren habe die nachhaltige Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt wegen der gestiegenen Zahl der Weltbevölkerung. Umso wichtiger sei es auf moderne Anbaumethoden mit gezieltem Pflanzenschutz und bedarfsgerechter Düngung zu setzen, um möglichst hohe Erträge auf den vorhandenen Flächen zu erzielen und wertvolle Naturräume zu schonen. Wir müssen eine Mischung aus konventioneller Landwirtschaft und ökologischer Landwirtschaft weiter-entwickeln und Landwirtschaft als Lebensmittellieferant wertschätzen und fördern, so Sylvia Breher MdB, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.

Markus Penning, Geologe vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband wies darauf hin, dass der Wasserverbrauch sowie auch die Verschmutzung des Wassers in den letzten zehn Jahren signifikant gestiegen seien. Grundsätzlich sei die Neubildung des Wassers im Gebiet des OOWV ausreichend. Der OOWV habe zum Schutz der Wasserressourcen wasserwirtschaftliche Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt. Dazu gehören Konzepte, wie der sorgsame Umgang mit Wasser in privaten Haushalten oder die Wasserwieder-verwendung in Industrie und Landwirtschaft. Können beispielsweise gewisse Industrietypen mit anderen Wasserqualitäten produzieren? Bisher sei im Versorgungsgebiet des OOWV der Nitratwert im Trinkwasser nicht überschritten, erklärte Penning. Doch wie lange halte der natürliche Nitratabbau im Untergrund noch statt? Vom OOWV werde daher regelmäßig eine szenenbasierte Prognose erstellt. Eine weitere große Herausforderung stelle die Abbauprodukte der Pflanzenschutzmittel dar.

Innerhalb des Ernährungssystems resultiert ein erheblicher Teil der Umwelt-probleme aus der Art der Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Zubereitung unserer Lebensmittel sowie der Entsorgung von Verpackungs-müll und organischen Abfällen, erklärte Eine Welt Promoterin Desiree Diering. Heutzutage könne man fast alles und zu jeder Jahreszeit bekommen. Dazu zählen beispielsweise Erdbeeren im Winter, Spargel im Herbst und Kiwis aus Neuseeland. Und nicht zuletzt ginge auch die Lebensmittelverschwendung die gesamte Lebensmittelkette an - von der Landwirtschaft bis zum Handel. Im Schnitt werfen alle Haushalte in Deutschland pro Jahr 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll, wobei zumindest 65 Prozent noch verwendet werden hätten können. Denn selbst das Mindesthaltbarkeitsdatum sei oft kein Wegwerfdatum. Dazu kämen die Vernichtung von Überproduktionen, sowie von krummen oder verwachsenen Obst und Gemüse. So werfe jeder Bundesbürger jährliche Nahrungsmittel im Wert von 330 Euro in den Abfall, erklärt Claudia Kay, Projekt „Wirf mich nicht weg“ vom Regionalem Umweltzentrum Hollen.

Die Teilnehmer forderten: Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, um Nachhaltigkeit zu fördern. Sie muss die Kommunikation zwischen den Akteuren verbessern, Maßnahmen für ein besseres Verständnis von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum erlassen und die Förderung von Regional- und Direktvermarktung verstärken. Kriterien wie Regionalität, Saisonalität oder umweltfreundliche Verpackung müssen beim Einkauf von Lebensmitten zur Selbstverständlichkeit werden.

Allen Beteiligten war bewusst, dass die notwendigen Verhaltensänderungen nicht kurzfristig erfolgen können, sondern über viele weitere Jahre als gemeinsame Aufgabe erhalten blieben. Bildung sei dabei ein Schlüsselfaktor auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, denn ohne einen umfassenden Bewusstseinswandel auf allen Ebenen werde es keine nachhaltige Entwicklung geben, resümierte FU Vorsitzende Corinna Martens. Nachhaltigkeit müsse möglichst früh in den Köpfen und Herzen der Menschen verankert werden. Daher müsse Bildungsauftrag sein, nachhaltige Entwicklung auch im frühkindlichen Bereich umzusetzen.
 

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