Bundestagsabgeordnete Wulf besucht Ammerländer Vorzeigeprojekt

  • BerufsStarter_BesuchMdBWulf_OBSWiefelstede Corinna Martens, Nico Hintz (Ausbildungsleitung Wieland Maschinenbau), MdB Mareike Wulf, Winfried Krüger (Geschäftsführung kvhs Ammerland gGmbH), Jutta Klages (Schulleiterin der Oberschule Wiefelstede), Dirk Weißer (Projektmanagement kvhs Ammerland gGmbH), Ilka Studnik, Ralf Brumund (sozialpädagogische Berufsstartbegleitung kvhs Ammerland gGmbH

 Wiefelstede.  In dieser Woche besuchte die Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende der Frauen Union Niedersachsen Mareike Wulf (CDU) in Begleitung von Corinna Martens und Ilka Studnik (beide Vorstand Frauen Union LV Oldenburg) die Oberschule Wiefelstede und den Betrieb Wieland Maschinenbau in Rastede. Mareike Wulf ist nach Stationen als Bildungsreferentin und Leiterin Bildung und Gesellschaftspolitik in den Unternehmerverbänden Niedersachsen (UVN) und Landtagsabgeordnete mit Schwerpunkt als bildungspolitische und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion seit 2021 im Bundestag Mitglied im Ausschuss für Arbeit & Soziales sowie im Ausschuss für Familie, Senioren, Jugend und Frauen.

 Ihr Interesse richtete sich auf die Erfolgsgeschichte des Projekts „BerufsStarter Ammerland“, das seit 10 Jahren durch die Kreisvolkshochschule Ammerland gGmbH (kvhs) im Auftrag des Landkreises Ammerland an den Standorten Oberschule Wiefelstede und Oberschule Bad Zwischenahn durchgeführt wird. 

Das Angebot steht Schülerinnen und Schülern (auch von anderen Ammerländer Oberschulen) offen, deren schulische Leistungen in Klasse 7 keine tragfähige Erfolgsprognose hinsichtlich eines Schulabschlusses erwarten lassen. „Das Prinzip ist so einfach wie effizient“, erläutert Winfried Krüger, Geschäftsführer der kvhs: „Die jungen Menschen im Projekt absolvieren die Klassen 8 und 9 in Form eines „Theorie-Praxis-Mixes“ mit durchgängig hohen betrieblichen Anteilen, in Form von fünf bis sechs Praktika in den Klassenstufen 8 und 9 (3 Tage Schule – 2 Tage Praktikum) und einer engen sozialpädagogischen Begleitung.“ Dazu ergänzt der sozialpädagogische Berufsstartbegleiter der kvhs, Ralf Brumund: „Ich führe die ersten Gespräche bereits gegen Ende von Klasse 7, unterstütze beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen und diene dann unter anderem als kommunikative Brücke zwischen Schüler, Familie, Betrieb und Schule. Wenn es am Anfang in Einzelfällen nötig ist, fahre ich morgens auch zu den Schülern nach Hause und hole sie aus dem Bett.“

MdB Mareike Wulf zeigt sich insbesondere darüber begeistert, dass „die vermeintlich besonders „schwachen“ Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt nach kurzer Zeit einer höheren zeitlichen Belastung (wöchentlich 2 Tage in Vollzeit im Betrieb plus 20 Unterrichtsstunden in der Schule an den drei anderen Tagen) Stand halten als im Regelschulsystem in dieser Alterskohorte üblich. Zugleich reifen sie deutlich schneller als gleichaltrige Mitschüler und können sich sehr gut präsentieren.“

„Die Ergebnisse sprechen für sich...“ resümiert Schulleiterin Jutta Klages „.. wir bekommen die Schülerinnen und Schülern in diesen Klassen zu 99 Prozent  mit einem Schulabschluss direkt in die Ausbildung. Es gibt sogar Einzelfälle, die so erfolgreich sind, dass sie den Schritt in die 10. Klasse schaffen und dort den Realschulabschluss anstreben, um dann nochmals höher qualifiziert eine Ausbildung zu starten.

Anschließend ging es auch im Termin aus der Theorie in die Praxis, zum Betrieb Wieland Maschinenbau nach Rastede, wo Levin Wessels, ein BerufsStarter-Absolvent aus dem vergangenen Jahr, seine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker absolviert. Ausbildungsleiter Nico Hintz lobt das Projekt in höchsten Tönen: „Dadurch, dass sich beide Seiten bereits vor Ausbildungsbeginn über mehrere Monate im Praktikum kennen gelernt haben, gibt es keine „bösen Überraschungen“ auf der einen oder anderen Seite. Die Gefahr eines Abbruchs oder die Notwendigkeit einer Entlassung sind in dieser Konstellation sehr gering.“

Levin selbst präsentiert mit berechtigtem Stolz die betriebliche Projektarbeit, mit der er sich gerade befasst, wenn er nicht anderweitig eingesetzt wird, ein „Bierkistenkart“ mit Elektroantrieb. „In Klasse 7 hatte ich ein nicht so gutes Zeugnis, aber in den beiden Berufsstarterjahren hat sich das komplett ins Positive gewendet…“. Neben Levins angefangenem Werkstück liegen von ihm erstellte technische Skizzen und ein dickes Tabellenbuch mit Toleranz- und Maßhaltigkeitswerten für das Einpassen von Lagern und beweglichen Verbindungen.

Mareike Wulf zeigt sich rundum beeindruckt und verspricht: „Ich werde in Hannover und Berlin prüfen lassen, ob ein solches Erfolgsprojekt nicht eine bessere Förderung erfahren und im Idealfall modellhaft in andere Schulen übertragen werden kann.“   

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