Frauen Union: „Zielgerade noch nicht erreicht“

Die beiden zurückliegenden Wahlen haben es gezeigt: In Parteien und Parlamenten sind die Frauen noch immer unterrepräsentiert. Die Zahl der Mandatsträgerinnen auf Bundes- und Landesebene ist sogar wieder gesunken. So beträgt der Frauenanteil im neu gewählten Bundestag nur noch 30,7 Prozent (2013: 37,1), im niedersächsischen Landtag sank er von 31,4 auf 27,7 Prozent. „Ein absoluter Rückschritt“, beklagt Corinna Martens, Vorsitzende der Rasteder Frauen Union: „Mit der gleichberechtigten Teilhabe an Führungspositionen in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft haben wir noch lange nicht die Zielgerade erreicht.“
In der Gleichstellung sieht Martens mehr als einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit. „Sie ist auch volkswirtschaftlich vernünftig“, argumentiert sie: „Denn je mehr davon umgesetzt wird, desto höher die Lebensqualität einer Gesellschaft.“ Dies kann aber nur gelingen, wenn Frauen sich einbringen können, um etwas zu verändern, so Martens: „Gleichberechtigung stellt sich schließlich nicht automatisch ein.“ Daher müsse es künftig noch stärker darum gehen, Strukturen durchzusetzen, die Frauen in Ämter und Mandate bringen. Auf diese Weise ließen sich Rollenklischees in Erziehung, Bildung und Medien stärker abbauen, meint die FU-Vorsitzende. Gleiche Chancen im Beruf, beim noch immer ungleichen Verdienst sowie der Berücksichtigung von Führungspositionen setzen gute Strukturen und entsprechende Angebote für Familien voraus, betont Martens: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

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