Corinna Martens: „Zielgerade noch nicht erreicht“

Jahreshauptversammlung der Frauen Union im Scholjegerdes Hof

  • Geschäftsführer Doyen-Waldecke

Zur Jahreshauptversammlung traf sich die Frauen-Union Ammerland im Sommer frisch restaurierten Scholjegerdes-Hof in Bad Zwischenahn und nutzten zugleich die Gelegenheit vor Ort mehr über den traditionellen Hof zu erfahren. Vom Geschäftsführer Benjamin Doyen-Waldecker erfuhren die Frauen, dass die Hofstelle bereits seit 1681 existiere. Gerd Schumacher habe hier ein Haus gebaut. Der Hof sei dann mehrfach verkauft und vererbt worden und ging immer wieder in den Besitz neuer Eigentümer – bis Eilerd Scholjegerdes den Hof 1882 kaufte. Da es keine Erben gab, entschieden Franz und Georg Johann Scholjegerdes, den Hof dem Verein für Heimatpflege Bad Zwischenahn mit der Auflage zu überlassen, ihn herzurichten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

So sei der Verein seit 2012 Eigentümer des Hofes, erklärte Doyen-Waldecker weiter. Die Planungen begannen im März 2014 und seit September 2016 sei der Hof für rund 1,5 Millionen Euro restauriert worden. Mit der Eröffnung im Sommer ist er nun der Öffentlichkeit zugänglich. Im anschießenden Bericht über die Aktivitäten der Frauen Union Ammerland in 2017 resümierte die Vorsitzende Corinna Martens: „Mit der gleichberechtigten Teilhabe an Führungspositionen in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft haben wir noch lange nicht die Zielgerade erreicht.“ „Die beiden zurückliegenden Wahlen haben es gezeigt: In Parteien und Parlamenten sind die Frauen noch immer unterrepräsentiert. Die Zahl der Mandatsträgerinnen auf Bundes- und Landesebene ist sogar wieder gesunken. So beträgt der Frauenanteil im neu gewählten Bundestag nur noch 30,7 Prozent (2013: 37,1), im niedersächsischen Landtag sank er von 31,4 auf 27,7 Prozent. Ein absoluter Rück-schritt“, so Martens weiter. Es müsse künftig noch stärker darum gehen, Strukturen durchzu-setzen, die Frauen in Ämter und Mandate bringen. Auf diese Weise ließen sich Rollenklischees in Erziehung, Bildung und Medien stärker abbauen, meint die FU-Vorsitzende. Gleiche Chancen im Beruf, beim noch immer ungleichen Verdienst sowie der Berücksichtigung von Führungspositionen setzen gute Strukturen und entsprechende Angebote für Familien voraus, betont Martens: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Inhaltsverzeichnis
Nach oben