CDU-Frauen uneins über Frauenquote

Der Bundestag entscheidet am 18.April über eine Frauenquote in Aufsichtsräten. Die CDU-Fraktionsspitze ist dagegen, die hiesige Frauen-Union dafür.

 

OLDENBURG„Ein Unternehmen, das modern sein möchte, kann es sich nicht mehr leisten, nur von Männern geführt zu werden“, erklärt CDU-Ratsfrau Esther Niewerth-Baumann. Für eine feste Frauenquote ist sie aber nicht: „Langsam aber sicher werden mehr Frauen in Führungspositionen sein – das muss nicht von der Politik aufgedrückt werden.“

Im Bundestag steht der Gesetzesentwurf zur Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen am kommenden Donnerstag auf der Agenda. Mehrere CDU-Politiker widersprechen der offiziellen Fraktionslinie und befürworten die Quote – darunter die Vorsitzende der Frauen-Union und Bundestagsabgeordnete Rita Pawelski (Hannover).

Petra Averbeck, Vorsitzende der hiesigen Frauen-Union sagt: „Nur die Selbstverpflichtung der Unternehmen bringt uns nicht weiter. Sollte der Entwurf durchkommen, wäre das ein wichtiger Erfolg. Frauen in Führungspositionen wollen wir fördern.“

Rita van Döllen-Mokros von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU erklärt: „Im Mittelstand ist eine Quote nicht notwendig: Schon lange gibt es deutlich mehr weibliche Führungskräfte als in den großen Konzernen. Dort allerdings wäre die Wahl von weiblichen Führungskräften – bei gleicher Qualifikation – wünschenswert.“

Thomas Kossendey, Oldenburger CDU-Bundestagabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär, meint: „Starre Quoten mit wenig Rücksicht auf Größe und Art der Unternehmen befürworte ich nicht. Besser geht man mit der Flexi-Quote auf Betriebe ein. Es ist wichtig, Frauen intensiv zu fördern. Das funktioniert nicht nur über eine Quote, sondern auch damit, dass man die Voraussetzungen schafft.“

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