Die Frauen Union Ammerland kritisierte die geplante Budgetkürzung heftig und suchte das Gespräch mit der parlamentarischen Staatssekretärin im Gesundheitsministerium Sabine Weiß. Wir befürchteten, dass zu den bereits heute zeitlichen und emotionalen Belastungen der pflegenden Angehörigen (meist Frauen) noch erhebliche finanzielle Belastungen dazu kommen. Mit der angedachten Halbierung des Tagespflegebudgets und der geplanten Reduzierung der Verhinderungspflege sei eine Versorgung in den eigenen vier Wänden häufig nicht mehr möglich, betonte die Vorsitzende Corinna Martens. Denn oft sind pflegende Angehörige gleichzeitig berufstätig und daher auf eine Tagespflegeinrichtung und stundenweise Inanspruchnahme der Verhinderungspflege angewiesen.
Viele können sich die dringend benötigte Tagespflege dann nicht mehr leisten und müssen Arbeitszeit kürzen oder einen Umzug ins Heim erwägen. Dabei sollten wir älteren und kranken Menschen ermöglichen, solange wie möglich selbstbestimmt im eigenen Umfeld zu leben. Vor allem, wenn alte Menschen dement werden, können ihre Angehörigen sie kaum noch alleine lassen. Gerade für sie ist ein regelmäßiger Tagesablauf, soziale Kontakte und individuelle Förderung wichtig. Über Tagespflege können sie möglichst lange am gesellschaftlichen Leben teilhaben und bekommen häufig einen positiven Schub. Daher dürfen wir nicht vom Grundsatz ambulant vor stationär abrücken, forderte die FU. Doch diese Sorge konnte Staatssekretärin Weiß gleich zu Beginn des Gespräches nehmen. Diese Maßnahme sei auf vielfältige sachliche Einsprüche wie den der FU Ammerland nicht mehr vorgesehen, erklärte Sabine Weiß.