Plastikflaschen kommen als Telefonapparate und Telefonkarten neu auf den Markt. Aus ehemaligen Bildröhren entsteht neues Glas. Gebrauchte Paletten oder Kisten liefern Holz etwa für Spanplatten.
Die Wiederverwertung von Rohstoffen hat Konjunktur, und deutsche Unternehmen sind auf diesem Gebiet führend. 2008 konnte deutsche Recycling-Technik einen Weltmarktanteil von 25 Prozent verbuchen. 200.000 Beschäftigte arbeiten in der gesamten Abfallentsorgungs- und Recyclingbranche. Ihr Jahres-Umsatz: 50 Milliarden Euro. In den vergangenen 15 Jahren steigerte sie ihren Produktionswert um 14 Prozent jährlich. Die deutsche Volkswirtschaft wuchs im gleichen Zeitraum um weniger als zwei Prozent pro Jahr.
Plastikflaschen kommen als Telefonapparate und Telefonkarten neu auf den Markt. Aus ehemaligen Bildröhren entsteht neues Glas. Gebrauchte Paletten oder Kisten liefern Holz etwa für Spanplatten.
Die Wiederverwertung von Rohstoffen hat Konjunktur, und deutsche Unternehmen sind auf diesem Gebiet führend. 2008 konnte deutsche Recycling-Technik einen Weltmarktanteil von 25 Prozent verbuchen. 200.000 Beschäftigte arbeiten in der gesamten Abfallentsorgungs- und Recyclingbranche. Ihr Jahres-Umsatz: 50 Milliarden Euro. In den vergangenen 15 Jahren steigerte sie ihren Produktionswert um 14 Prozent jährlich. Die deutsche Volkswirtschaft wuchs im gleichen Zeitraum um weniger als zwei Prozent pro Jahr.
Schätze im Müll
Vor allem das Recycling von Elektrogeräten gilt als Goldgrube. So lassen sich aus einer Tonne Golderz sechs Gramm Gold gewinnen. Eine Tonne mit alten Handys enthält bis zu 300 Gramm Gold. Auch bei anderen Wertstoffen wie Kupfer und Lithium ist der Abfall unserer Kommunikationsgesellschaft attraktiver als jede Mine.
Wichtige Abnehmer von Sekundärrohstoffen sind die chemische Industrie oder die Stahlbranche. So wurden beispielsweise 2009 fast 45 Prozent des in Deutschland hergestellten Stahls aus Stahlschrott produziert. Bei der Herstellung von hochweißem Papier besteht das Rohmaterial bereits jetzt zu 70 Prozent aus Altpapier.
Recycling hat viele Vorteile
Ob Metalle oder Holz – Rohstoffe werden weltweit immer knapper und deshalb teurer. Kupfer beispielsweise – nach Stahl und Aluminium das wichtigste Metall in Autos – kostete Anfang Februar an der Londoner Metallbörse zeitweise mehr als 10.000 Dollar pro Tonne. Das war dreimal mehr als noch vor zwei Jahren.
Diese Preissprünge belasten die Unternehmen: Im produzierenden Gewerbe stellen schon jetzt die Materialkosten den bei weitem größten Kostenblock dar. Durchschnittlich sind sie mehr als doppelt so hoch wie die Personalkosten. In den letzten zehn Jahren stieg ihr Kostenanteil von 38 auf 46 Prozent, während der Anteil für Personal von 25 auf 18 Prozent zurückging.
Hinzu kommt: Deutschland zählt zu den größten Rohstoffkonsumenten der Welt. Bei den Metallen und vielen wichtigen Industriemineralien ist es nahezu vollständig abhängig von Importen.
Ökologischer Mehrwert
Nicht nur Unternehmen, sondern auch die Umwelt profitiert vom Recycling. Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt, dass 25 Prozent der Kohlendioxid-Reduzierungen seit 1990 auf Recycling zurückzuführen sind. In konkreten Zahlen sind das rund 56 Millionen Tonnen CO2 weniger. Die Erschließung weiterer Reduzierungspotentiale bis zum Jahr 2020 kann nochmals mehr als 10 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Hierzu wird insbesondere eine verbesserte Energieeffizienz beim Verbrennen von Abfällen beitragen. Auch Bioabfälle lassen sich noch stärker verwerten und besser nutzen.
Ein weltweiter Markt
Recycling rechnet sich nicht nur im Inland. Auch die globale Nachfrage nach Recyclingtechniken ist beträchtlich. Allein der Dienstleistungsmarkt hat ein Volumen von rund 55 Milliarden Euro, der Markt von Recyclinganlagen global von fünf Milliarden Euro. Vor allem in Europa ist aufgrund steigender gesetzlicher Anforderungen eine um bis zu 15 Prozent wachsende Nachfrage festzustellen. Neben den westeuropäischen Staaten sind Osteuropa und Russland wichtige Exportmärkte mit hohen Wachstumsraten.
Führend durch ambitionierte Gesetze
Der Erfolg Deutschlands liegt nicht nur in der hohen technischen Leistungsfähigkeit deutscher Unternehmen begründet. Auch der Staat hat dazu beigetragen, indem er früh auf Sparsamkeit bei der Nutzung von Rohstoffen setzte.
So hat Deutschland als erstes Land in Europa 1995 einen Rahmen für rohstoffeffizientes Wirtschaften geschaffen: das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Rücknahmepflichten für Verpackungen, Batterien, Altholz und Altautos traten in Kraft, bevor der europäische Gesetzgeber gehandelt hat.
Auf einigen Gebieten hat Deutschland die höchste Recyclingquote weltweit. Beim Kupfer beispielsweise führt Deutschland mit 54 Prozent. Die Europäische Union (45 Prozent), USA (41 Prozent) und die Welt (13 Prozent) haben eine niedrigere Ausbeute.
Bundesregierung novelliert Kreislaufwirtschaftsgesetz
Mit einer Novelle will die Bundesregierung das Kreislaufwirtschaftsgesetz noch stärker am Klima- und Ressourcenschutz ausrichten.
Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz
Die Bundesregierung will alle anfallenden nicht vermeidbaren Rückstände aus Produktion und Konsum als Sekundärrohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückführen.
Ab 2020 sind mindestens 65 Prozent aller Siedlungsabfälle zu recyceln, sowie Bau- und Abbruchabfälle mit mehr als 80 Prozent zu recyceln oder stofflich zu verwerten.
Und auch der Bioabfall wird stärker genutzt. Bis 2015 ist eine flächendeckende Getrenntsammlung vorgesehen.
Besseres Recycling ist eine Lösung. Auf Rohstoffe so weit wie möglich zu verzichten, ist der andere Weg, um Kosten zu sparen und die Natur zu schützen. Mit Investitionen in moderne Techniken lassen sich bis zu 20 Prozent der Materialkosten einsparen.
Die Maßnahmen der Bundesregierung für mehr Rohstoff- und Materialeffizienz sind umfassend: Sie reichen von Beratungsangeboten an Unternehmen, Förderung von Materialforschung bis zum Ressourceneffizienz–Programm für Unternehmen.