Drei Uhr morgens im Pumpspeicherkraftwerk "Waldeck II": Aus dem Unterbecken des Pumpspeicherkraftwerks, dem Affoldener See, wird Wasser über 329 Höhenmeter in das Oberbecken gepumpt. Der Strom dazu stammt aus dem Stromnetz rund um den Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Nur vier Stunden später, um sieben Uhr, legt der gewaltige Stromspeicher den "Rückwärtsgang" ein. Die Menschen im benachbarten Hemfurth brauchen Strom – für das Badezimmerlicht, den Föhn, das Radio oder die Kaffeemaschine. Im Pumpspeicherwerk heißt das: Mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde stürzen die Wassermassen in 5,75 Meter dicken Rohren herab. Sie treiben die Turbinen an, die den Strom liefern. Waldeck II ist das leistungsstärkste und größte Kraftwerk der Gegend: Ein Knopfdruck genügt und innerhalb einer Minute liefert das Werk bis zu 480 Megawatt Energie.
Wie rechnet sich das? Der billige, weil überschüssige Strom, der nachts eingelagert wird, kann in den Spitzenlastzeiten des Tages zu einem höheren Tarif verkauft werden. Allerdings kann nicht die vollständig verwendete Energie wieder gewonnen werden. Der Einsatz der Pumpen, Turbinen und Wasserleitungen verursachen einen Verlust von 15-25 Prozent. Das ist im Vergleich zu anderen Speicherverfahren allerdings ein geringer Verlust.
Fest steht: Die Energiewende wird nur gelingen, wenn große Stromspeicher Reserven bereithalten. Denn Wind und Sonne sind unstete Energiequellen: Mal weht der Wind, mal scheint die Sonne, mal nicht. Zu den effektivsten Speichern gehören die Pumpspeicherwerke.
Nur vier Stunden später, um sieben Uhr, legt der gewaltige Stromspeicher den "Rückwärtsgang" ein. Die Menschen im benachbarten Hemfurth brauchen Strom – für das Badezimmerlicht, den Föhn, das Radio oder die Kaffeemaschine. Im Pumpspeicherwerk heißt das: Mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde stürzen die Wassermassen in 5,75 Meter dicken Rohren herab. Sie treiben die Turbinen an, die den Strom liefern. Waldeck II ist das leistungsstärkste und größte Kraftwerk der Gegend: Ein Knopfdruck genügt und innerhalb einer Minute liefert das Werk bis zu 480 Megawatt Energie.
Wie rechnet sich das? Der billige, weil überschüssige Strom, der nachts eingelagert wird, kann in den Spitzenlastzeiten des Tages zu einem höheren Tarif verkauft werden. Allerdings kann nicht die vollständig verwendete Energie wieder gewonnen werden. Der Einsatz der Pumpen, Turbinen und Wasserleitungen verursachen einen Verlust von 15-25 Prozent. Das ist im Vergleich zu anderen Speicherverfahren allerdings ein geringer Verlust.
Fest steht: Die Energiewende wird nur gelingen, wenn große Stromspeicher Reserven bereithalten. Denn Wind und Sonne sind unstete Energiequellen: Mal weht der Wind, mal scheint die Sonne, mal nicht. Zu den effektivsten Speichern gehören die Pumpspeicherwerke.
Mensch und Natur profitieren
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg rund um den Edersee ist Hessens beliebteste Ferienregion, nicht zuletzt wegen der Bademöglichkeiten. Die Edertalsperre ist die drittgrößte Talsperre Deutschlands. Sie hält fast zweihundert Millionen Kubikmeter Wasser und macht den Stausee mit seinen 70 Kilometern Ufer zur Attraktion der Gegend.
Erneuerbare Energien stoßen auf große Akzeptanz bei der Bevölkerung. Anders sieht es aus, wenn in der unmittelbaren Umgebung Windräder, Hochspannungsleitungen oder Speicherkraftwerke entstehen sollen. Viele Bürgerinnen und Bürger fürchten die Zerstörung der Landschaft.
Für die Menschen im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind die Stauseen Teil der Heimat geworden. Naherholung, Wassersport, Naturschutzgebiete und Kraftwerke mit einer Leistung von zusammen 620 Megawatt befinden sich hier in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Kraftwerke bieten Arbeitsplätze, als Seen locken sie Touristen.
Ein Areal ist als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Fremde Tierarten wie Mufflon oder Waschbär sind in der Umgebung heimisch geworden. Unweit der Kraftwerke befindet sich der Nationalpark Kellerwald-Edersee.
Erneuerbare Energie braucht Speicher
Der Ausbau der erneuerbaren Energien macht nur Sinn, wenn auch die Infrastruktur zur Verfügung steht: Leitungen, um den Strom dorthin zu bringen, wo er gebraucht wird, und Speicherkapazität, um die Schwankungen auszugleichen.
Die Bundesregierung will plant mit ihrem Energiekonzept vom Herbst 2010 beispielsweise die Windenergie auf See bis 2030 auf 25 Gigawatt auszubauen. Das ist die Jahresleistung von rund 20 Atomkraftwerken oder der Strombedarf von mehr als 25 Millionen Menschen.
Eine offshore-Windanlage liefert wegen der schwankenden Windstärken die volle Leistung allerdings etwa nur zur Hälfte der Zeit. Für eine kontinuierliche Versorgung mit insgesamt 25 Gigawatt Strom müssen also ausreichend Speicher zur Verfügung stehen. Diese können dann Strom ins Netz einspeisen, wenn Flaute die Windproduktion drosselt.
Pumpspeicher brauchen Gefälle
Gefälle und Wasser braucht man für Pumpspeicherkraftwerke. Aber gerade die Küstenregionen in Norddeutschland, wo viel Wind weht, sind flach. Wo die Höhenunterschiede von Gebirgen fehlen, könnte man unterirdische Höhenunterschiede nutzen. Das Wasser würde dann zwischen Stollen fließen.
Ausbau der Netze im europäischen Maßstab
Alpenländer wie die Schweiz und Österreich oder Skandinavien haben gute geographische Voraussetzungen für Stromspeicher. Sie exportieren schon heute Strom in Länder wie Deutschland. Weitere Speicher mit beträchtlichen Kapazitäten in Norwegen und Schweden könnten in Zukunft noch mehr unbeständigen Windstrom speichern. Um diese Speicher im europäischen Maßstab zu nutzen, ist allerdings ein Ausbau der Netze erforderlich.
Zusätzliche Stromleitungen in Nachbarländer sind ein wichtiges Element im Energiekonzept der Bundesregierung. Die EU verbessert die Rahmenbedingungen für ein integriertes europäisches Netz sukzessive.
Pumpspeicherkraftwerke
Es gibt in Deutschland derzeit 30 Pumpspeicherkraftwerke mit einer Leistung von rund 6.674 Megawatt oder 6,7 Gigawatt.
Der Spitzenbedarf beträgt in Deutschland rund 80 Gigawatt. Die vorhandenen Pumpspeicherkraftwerke können somit als Kurzzeitspeicher gut 8 Prozent der Grundlast abdecken.