Auch künstliche Sonne in Maßen tanken

 
Seit jeher setzen Menschen unterschiedliche Mittel ein, um den jeweiligen Vorstellungen von Schönheit nahe zu kommen. Heute heißt das: Fehlt das notwendige Sonnenlicht, um die gewünschte Bräune zu erreichen, gehen viele Menschen in ein Sonnenstudio.
 

 

 

 

 

Gesundheitliche Risiken beachten

 
Künstliche UV-Strahlung ist nicht ungefährlich. "Wer vor dem 35. Lebensjahr regelmäßig Solarien nutzt, steigert sein Risiko, am gefährlichsten Hautkrebs, dem Malignen Melanom, zu erkranken, um bis zu 75 Prozent", so Professor Eckhard Breitbart, zweiter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V.
 
Über 195.000 Menschen erkranken jährlich nach Informationen der ADP bundesweit an Hautkrebs, 24.000 davon an einem Malignen Melanom. Immer jüngere Menschen sind betroffen. Mediziner befürchten, dass die Neuerkrankungsrate kontinuierlich steigen wird. Sie sehen die Ursachen zum Teil in der stärkeren Belastung durch UV-Strahlung der Sonne und in der künstlichen UV-Strahlung in Solarien. Deshalb raten die Deutsche Krebshilfe, die ADP und ihre nationalen und internationalen Partner-Organisation grundsätzlich davon ab, UV-Strahlung aus Solarien zu kosmetischen Zwecken zu nutzen.
 

Sicherheitsanforderungen werden verstärkt

 
Die Bundesregierung will Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor der schädlichen UV-Strahlung schützen. Deshalb hat sie eine Verordnung mit neuen Sicherheitsanforderungen für Solarien ab 2012 beschlossen. Dabei hat sie auch Vorschläge des Bundesrates aufgegriffen.
 
Die Verordnung gibt vor, welche räumlichen und zeitlichen Mindestabstände für die Verbraucher einzuhalten sind. Die Geräte dürfen eine maximale Bestrahlungsstärke (0,3 W pro Quadratmeter) nicht überschreiten. Eine Notabschaltung muss vorhanden sein. UV-Schutzbrillen sind bereitzuhalten.
 
Im Sonnenstudio muss qualifiziertes Personal anwesend sein, um den Kunden zu beraten. Dazu gehört zum Beispiel der Hinweis, wie lange und wie stark sich ein Kunde höchstes bestrahlen lassen sollte.
 
Um vor allem Jugendliche vor den schädlichen Wirkungen künstlicher ultravioletter Strahlung zu schützen, ist es für sie bereits seit Anfang August 2009 verboten, Solarien zu nutzen.
 

Auf das Maß kommt es an

 
Sonnenlicht und Wärme haben grundsätzlich einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden. Sonnenlicht hebt unsere Laune, beugt den typischen Frühjahrs- und Herbstdepressionen vor und kurbelt entscheidende Vorgänge im Körper an. Bewegung in der Sonne regt das Immunsystem an und der Körper kann sich besser gegen Krankheitskeime verteidigen. Ohne Sonnenlicht kann der Körper nicht ausreichend Vitamin D bilden. Dadurch können Knochen instabil und brüchig werden.
 
Wie so oft im Leben kommt es auch bei der UV-Strahlung auf das richtige Maß an. Es geht um ein natürliches, verantwortungsvolles Verhältnis zur Sonne. Sich der Sonne aus Angst vor den Folgen gar nicht auszusetzen, wäre ebenso falsch, wie sich zu viel zu bräunen. Die ADP empfiehlt zum Beispiel 10 bis 15 Minuten Sommersonne während eines Spaziergangs.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben