Spenden -aber richtig

 

 

Unsere Mitglieder haben sich zum ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit Spenden verpflichtet. Wir achten darauf, dass unsere Mitglieder die Gelder für Hilfsprojekte verwenden.

Es gibt jedoch derzeit rund 600.000 gemeinnützige Vereine in Deutschland und noch einmal rund 15.000 gemeinnützige Stiftungen, davon 13.000 nicht kirchliche. Fast alle werben um Spenden, doch nicht alle arbeiten seriös. Die staatliche Aufsicht für Sammlungen ist weitestgehend in Deutschland entfallen. Sammlungen können in einigen Bundesländern formlos erfolgen und es liegt im Vertrauen des Spenders, dass der Sammlungszweck eingehalten wird. Daher ist es umso wichtiger, unseriöse Organisationen zu erkennen. Das wichtigste Kriterium ist, dass es sich um eine vom Finanzamt anerkannte spendensammelnde gemeinnützige Organisation oder Stiftung handelt. Bei Anerkennung stellt das Finanzamt regelmäßig für die Organisation oder Stiftung einen Freistellungsbescheid aus.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Spenden?

Spenden Sie, wenn es Ihre finanziellen Möglichkeiten erlauben und wenn Sie der Ansicht sind, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Seien Sie misstrauisch, wenn jemand Druck auf Sie ausübt und jetzt sofort und ohne Umschweife eine Spende will. Lassen Sie sich weder auf der Straße noch an der Haustür zu einer Spende „überreden“.

Wenn gestern in der Tagesschau über eine große Not berichtet wurde und am nächsten Tag bereits der Spendensammler vor Ihrer Türe steht, der angeblich genau dafür sammelt, sollten Sie sehr skeptisch sein. Seriöse Organisationen fangen mit dem Spendensammeln nicht erst an, wenn etwas passiert ist. Vielmehr wird dort vorgesorgt, damit im Falle eines Falles ohne Rücksicht auf den aktuellen Spendenzufluss schnell geholfen werden kann.

Ich habe großes Mitleid. Soll ich spenden?

Besondere Vorsicht ist immer dann geboten, wenn jemand auf Ihr Mitleid setzt. Seriöse Organisationen arbeiten NICHT mit der Mitleidsmasche. Seriöse Organisationen vermeiden bewusst gefühlsbetonte Spendenwerbung.

Wofür soll ich spenden?

Entscheiden Sie sich für ca. zwei bis drei Organisationen, die Ihnen wichtig sind. Lassen Sie diesen gezielt Spenden zukommen. Wenn Sie dagegen vielen verschiedenen Organisationen spenden, kann es Ihnen passieren, dass Sie von allen diesen Organisationen zukünftig Schreiben erhalten, die um eine erneute Spende bitten.

Wie erfahre ich mehr über eine Organisation, für die ich Spenden möchte?

Informieren Sie sich im ersten Schritt im Internet über die Organisation: Wie präsentiert sie sich online? Hat sie eine eigene Homepage, hat sie eine seriöse Rechtsform, werden verantwortliche Personen genannt, gibt es eine ordentliche Anschrift, wird etwas über die Verwendung der gesammelten Mittel gesagt? Jetzt wissen Sie, was die Organisation über sich mitteilt. Geben Sie nun den Namen der Organisation in eine Suchmaschine ein, z. B. Google, und sehen Sie sich die Ergebnisse an. Jetzt können Sie erfahren, was andere über diese Organisation sagen. Bei bedenklichen Organisationen finden sich hier schnell kritische oder gar warnende Hinweise. Daneben kann Ihnen auch der Deutsche Spendenrat e.V. zu seinen Mitgliedern Auskunft geben.

Was ist eine Fördermitgliedschaft?

Die Fördermitgliedschaft ist eigentlich eine schöne Idee: Sie verpflichten sich damit, regelmäßig einen Geldbetrag zu spenden, der einem guten Zweck zukommen soll. Aber diese Fördermitgliedschaft hat auch einen Haken: Einmal unterschrieben, können Sie von diesem Vertrag nicht mehr zurücktreten. Ein Rücktrittsrecht, wie z. B. bei Haustürgeschäften, gibt es in der Regel nicht. Lassen Sie sich deshalb nicht leichtfertig auf eine Fördermitgliedschaft ein. Prüfen Sie vorher die Satzung der Organisation und finden Sie heraus, wann und wie Sie die Fördermitgliedschaft kündigen können. Zur besseren Überprüfung sollten Sie auch der Erteilung einer Einzugsermächtigung die Zahlungsweise per Überweisung bevorzugen.

Muss ich immer Geld spenden oder kann ich nicht auch eine Sachspende geben?

Um ehrlich zu sein: Sachspenden führen bei vielen Hilfsorganisationen zu einem höheren Verwaltungsaufwand. Nur bei den Organisationen, die gezielt um Sachspenden werben und auf die Verteilung spezialisiert sind, ist eine Sachspende sinnvoll.. Bei Sachspenden ist der Aufwand für Transport, Prüfung und Verteilung zu groß. 
Geldspenden können wesentlich flexibler und effizienter verwendet werden, es kann weltweit transferiert werden. Vor Ort  können dann Hilfsmittel einfacher erworben werden.

Die Vorteile:

  • Hohe Transportkosten entfallen, mehr Mittel stehen für die eigentliche Hilfe zur Verfügung.
  • Die benötigten Waren sind häufig vor Ort sehr viel billiger.
  • Mit der Mittelverwendung am Empfängerort wird die einheimische Wirtschaft unterstützt.
  • Und vor Ort ist meist ein besseres Wissen vorhanden, was genau benötigt wird.

Sehen Sie also von Sachspenden ab, sofern nicht eine Organisation ganz gezielt darum bittet.

Kann ich für meine Spende einen bestimmten Verwendungszweck festlegen?

Hilfswerke bevorzugen freie Spenden gegenüber zweckgebundenen, da sie diese flexibel einsetzen können. Eine Zweckbindung engt  den Handlungsspielraum der Organisation ein. Was nützt es, wenn z. B. ein hoher zweckgebundener Betrag für Lebensmittel bereitsteht, derzeit aber unbedingt Kleidung benötigt wird? Machen Sie es den Hilfsorganisationen leichter und vermeiden Sie zweckgebundene Spenden. Wenn Sie sich trotzdem für eine zweckgebundene Spende entscheiden, sollten Sie Sie Ihre Geldspende auf ein Sonderkonto  oder unter Angabe einer Kennziffer bzw. eines Kennworts für das spezielle Hilfsprojekt überweisen.

Bis zu welchem Betrag wird meine Spende als Sonderabgabe vom Finanzsamt berücksichtigt?

Seit dem 1. Januar 2007 kann ein größerer Teil der Spenden gegenüber dem Finanzamt geltend gemacht werden. Bis zur Höhe von 20 Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte können als Sonderabgaben abgezogen werden. Zuvor lagen die Grenzen bei fünf Prozent für gemeinnützige und zehn Prozent für mildtätige Zwecke. Überdies erfordert Spenden bis zu 200 Euro nur einen vereinfachten Nachweis, nämlich einen Überweisungsbeleg der Bank für einen Beleg des Empfängers, unter anderem mit dem Zweck. Vorher lag die Grenze bei 100 Euro.


---
Der gute Rat zum Spenden -Tipps des Deutschen Spendenrates e.V.

 

Inhaltsverzeichnis
Nach oben