Über 8300 Menschen an Brechdurchfall erkrankt

Robert-Koch-Institut spricht vom "größten lebensmittelbedingten Ausbruch" in Deutschland

 

 

 

Mindestens 8365 Kinder und Jugendliche haben in der vergangenen Woche in Ostdeutschland Brechdurchfall bekommen. Noch nie zuvor wurden so viele Menschen auf einmal durch verunreinigte Lebensmittel krank. Was genau Ursache ist, bleibt weiterhin unklar.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin sprach von mindestens 8365 Fällen. Dies sei "der mit Abstand größte bekannte lebensmittelbedingte Ausbruch in Deutschland". Betroffen seien 342 Einrichtungen in fünf Bundesländern. 

Die Behörden gehen davon aus, dass die Infektion über verseuchtes Essen erfolgte. Ersten Erkenntnissen nach wurden alle Schulen und Kindertagesstätten von demselben Essenslieferanten, einem Caterer mit Sitz in Rüsselheim, versorgt. 
 

Norovirus in Sachsen und Thüringen

Was genau den Brechdurchfall auslöste, ist jedoch noch nicht nachgewiesen worden. Um die Aufklärung voranzutreiben, haben der Bund und die betroffenen Länder eine gemeinsame Ermittlungsgruppe gebildet. Die Experten werten Laborergebnisse, Lieferwege, Essensproben und Speisepläne aus, um Erkenntnisse über den Erreger zu gewinnen. 

Bei 16 Kindern aus Sachsen und sieben Kindern aus Thüringen wurde eine Infektion mit dem Norovirus nachgewiesen. Überprüft werden auch andere mögliche Ursachen, darunter giftige Bakterien. Mit weiteren Ergebnissen wird nicht vor Montag gerechnet. Dann soll auch ein neuer Bericht des RKI vorliegen.
 

Erkrankung ist offenbar nicht anstreckend

Die Behörden gehen davon aus, dass die Erkrankungszahlen in den kommenden Tagen weiter steigen werden, nicht jedoch, weil sich immer mehr Menschen mit dem Brechdurchfall anstecken. Die Erkrankung gilt nicht als ansteckend, denn es wurden keine Sekundärerkrankungen gemeldet. Auch verliefen die Magen-Darm-Infektionen in den meisten Fällen ohne größere Komplikationen. Allerdings melden erst jetzt viele Menschen die Erkrankung ihrer Kinder nach.

Betroffen sind die ostdeutschen Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Erste Beschwerden bei den Betroffenen wie Erbrechen, Durchfall und manchmal auch Fieber traten nach RKI-Angaben am Dienstagabend auf.

Aktuelle Informationen zum Stand der Ursachenforschung für den Brechdurchfall-Ausbruch, zu den aktuellen Zahlen und zur Zusammenarbeit von Bund und Ländern stellt das Robert-Koch-Institut auf seiner Homepage zur Verfügung.


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