In Deutschland erhalten 60 Prozent aller jungen Menschen ihre Berufsausbildung im dualen System. Dabei sind Betriebe und Berufsschulen Partner. In rund 350 Ausbildungsberufen werden die Fachkräfte von Industrie, Handwerk und freien Berufen von morgen ausgebildet. Wer einen Ausbildungsabschluss erreicht hat, kann sich durchaus mit Jugendlichen anderer Länder messen, die dort ein Studium absolviert haben. „Die Kombination von Theorievermittlung und praktischer Anwendung im Betrieb hat die berufliche Bildung zu einem Erfolgsmodell des deutschen Bildungswesens gemacht“, sagt Bildungsministerin Schavan.
Mehr Ausbildungsplätze als Bewerber
Nachdem jahrelang Lehrstellen fehlten, gibt es heute mehr Ausbildungsangebote als Ausbildungssuchende. Mehr als ein Drittel der Betriebe konnten eine oder mehrere Lehrstellen nicht besetzen.
Die Ausbildungsberufe werden ständig modernisiert. Die Auszubildenden erhalten ein attraktives Entgelt. Der Staat unterstützt sie durch Berufsausbildungsbeihilfen. Die Aufstiegschancen bis zur Selbständigkeit oder zum Studium sind hervorragend.
Bundesregierung und Wirtschaft setzen den „Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“ bis 2014 fort.
Bildungsketten: Abschluss und Anschluss
Unter dem Motto „Alle Potenziale erschließen“ werden lernschwache und sozial benachteiligte Jugendliche besonders unterstützt. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind eine weitere wichtige Zielgruppe. Mit dem Programm „Abschluss und Anschluss - Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ ebnet die Bundesregierung lerngefährdeten Hauptschülerinnen und Hauptschülern den Weg zur Ausbildungsreife.
In den meisten Ländern der Welt gibt es kein institutionalisiertes Ausbildungssystem. Die geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland wird zu einem erheblichen Teil dem deutschen Berufsbildungssystem zugeschrieben. Deshalb ist die deutsche duale Ausbildung weltweit anerkannt.
Einige Länder wollen deshalb eine duale Ausbildung nach deutschem Muster einführen. Es bestätige sich, so der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Friedrich Esser, dass sich das duale System mehr und mehr zu einem „Exportschlager“ entwickle.