Nicaragua vor Deutschland

 


Niedrigere Löhne, weniger Topjobs – Frauen haben schlechtere Chancen als Männer, wie ein Bericht des Weltwirtschaftsforums zeigt.

Die schlechte Nachricht ist: In keinem Land der Welt sind Frauen und Männer gleichberechtigt. Es gibt nur Staaten, in denen Frauen mehr Chancen haben als in anderen. Die gute Nachricht ist: Die Ungleichheit nimmt weltweit ab, wenn auch langsam. Zu diesem Ergebnis kommt derGlobal Gender Gap Report 2012 des Weltwirtschaftsforums, der gerade erschienen ist.

Der Bericht untersucht in einer umfassenden Studie in mehr als 135 Ländern, wie der Zugang zu Ressourcen unter den Geschlechtern verteilt ist. Betrachtet wird die Chancengleichheit in vier Bereichen: Gesundheit, Bildung, Politik und Wirtschaft. Das Forscherteam um Harvard-Professor Ricardo Hausmann hat dafür riesige Datenmengen ausgewertet – etwa des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation und der Internationalen Arbeitsorganisation – und für jedes Land einen Index gebildet.


Im Wirtschaftsleben dagegen klafft noch eine große Lücke zwischen den Geschlechtern. Frauen sind seltener erwerbstätig, verdienen weniger undbesetzen seltener Führungspositionen. Noch ungleicher geht es in der Politik zu. Weltweit sitzen viel mehr Männer in den Parlamenten, den Ministerien, in Kanzlerämtern und Präsidentenpalästen.Vor allem bei Gesundheit und Bildung haben die Frauen aufgeholt. Weltweit werden inzwischen annähernd so viele Mädchen wie Jungen geboren, und Frauen leben tendenziell länger. Auch bei der Alphabetisierung und der Ausbildung gibt es kaum mehr Unterschiede zwischen Männern und Frauen.


 

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