Hörforscher gewinnen Deutschen Zukunftspreis

Wissenschaftler für verbesserte Hörgeräte geehrt

 

 

Ein Team Oldenburger Forscher wird mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet. Die Wissenschaftler werden für die Entwicklung sogenannter binauraler Hörgeräte geehrt, die ein verbessertes räumliches Hören ermöglichen.

Birger Kollmeier von der Abteilung medizinische Physik an der Universität Oldenburg und sein Team bekommen in diesem Jahr den Deutschen Zukunftzspreis. Der Hörforscher hat gemeinsam mit Experten des Elektrokonzerns Siemens binaurale Hörgeräte entwickelt. Sie verbessern die Hörqualität, indem die beiden Hörgeräte am linken und rechten Ohr miteinander gekoppelt sind und damit das zweiohrige, räumliche Hören unterstützen. Dadurch können Hörgeschädigte auch in akustisch schwierigen Umgebungen gut hören. Herkömmliche Hörgeräte stoßen da bislang an ihre Grenzen.

Wie binaurale Hörgeräte funktionieren, hat Birger Kollmeier vor einigen Tagen im Interview mit Deutschlandradio Kultur erklärt.
Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert und wurde seit 1997 jährlich vergeben. Laut Bundespräsident Joachim Gauck basieren die bislang preisgekrönten Projekte "auf wissenschaftlichen Höchstleistungen und haben zugleich großes wirtschaftliches Potenzial. (…) Der Deutsche Zukunftspreis ist ein Aushängeschild für exzellente Erfindungen und Entwicklungen und zugleich auch ein Ansporn, auf diesem Gebiet noch mehr zu leisten."


Neben den Oldenburger Hörforschern waren folgende Teams nominiert:

Radaraugen im All - revolutionäre Technik für Erde und Umwelt

Alberto Moreira, Direktor des Instituts für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, hat in seinem Team ein neuartiges Erdbeobachtungssystem geschaffen. Radarsatelliten nehmen die Erde aus dem All ins Visier und können jeden Winkel des Planeten detailliert und dreidimensional abbilden. Mithilfe dieser Geoinformationen können Klimaforscher Erdabsenkungen in Mexiko und veränderte Meeresströmungen erkennen und Planer können sinnvolle Standorte für Offshore- oder Windparks ausfindig machen.




Integrity Guard - Sicherheit für die vernetzte Welt 

Stefan Rüping ist beim Technologie-Konzern Infineon verantwortlich für sichere Chiparchitektur. Sein Team hat die neue digitale Sicherheitstechnologie "Integrity Guard" entwickelt. Sie soll Missbrauch und Manipulation von sensiblen Daten verhindern helfen - zum Beispiel auf Chipkarten von Personalausweisen, Kreditkarten, Smartphones, oder Krankenversicherungskarten.



Brillante Videos überall - effiziente Codierung mit internationalen Standards 

Thomas Wiegand, Professor an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, hat mit einem Team ein Verfahren entwickelt, das Videodaten ohne sichtbaren Qualitätsverlust effizient komprimiert. Diese Technologie, der H.264/AVC-Standard, wird inzwischen weltweit genutzt, etwa im hochauflösenden Fernsehen, bei Smartphones oder Tablets.


 

 

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