KREYENBRÜCKBerichte über Misshandlungen und Gewalt in Pflegeheimen lösen stets Empörung und Ratlosigkeit aus. Aktuelles Beispiel aus Oldenburg ist, wie berichtet, die versuchte Tötung einer 91-jährigen Heimbewohnerin durch eine 36 Jahre alte Altenpflegeassistentin. Eine weit im Vorfeld dieses Vorfalls geplante Themenwoche vom 4. bis 8. März im Hansa-Seniorenwohnstift, Fürstenwalder Straße 25, beschäftigt sich nun mit dem Thema „Gemeinsam gegen Gewalt“. Dabei geht es um die Frage nach den Ursachen. Was bringt Pflegepersonal und Angehörige dazu, die Kontrolle über sich selbst und die Situation zu verlieren?
Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Gerd Schwandner übernommen. „Es gilt, mit allen Mitteln dafür sorgen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt und das heißt, entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, zeitnah und umfassend“, betont Schwandner auf Nachfrage der NWZ . Jörg Warnke, Leiter des Hansa-Seniorenwohnstiftes, sagt: „Die Themenwoche soll ein Aufruf sein, sich der Aufgabe zu stellen, Gewalt in ihren verschiedenen Erscheinungsformen zu differenzieren und Wege zur Vermeidung zu suchen.“
Zum Auftakt der Themenwoche wird am Montag, 4. März, um 16 Uhr die Fotoausstellung „DaSein“ (Initiator ist das Bundesministerium für Gesundheit) durch Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler eröffnet. Am Dienstag, 5. März, beginnt um 16 Uhr, der Vortrag „Supervision zur Gewaltprävention“. Es referiert Gaby Benjes, Supervisorin und Teamentwicklerin.
Mit dem Thema „Sucht als Konflikteinstieg“ beschäftigt sich Gunda Lenski, Sozialbetreuung im Pflegebereich, in ihrem Vortrag am Mittwoch, 6. März, ab 16 Uhr. In der Kulturetage wird am Donnerstag, 7. März, ab 16 Uhr, der Film „Mein Vater“ vorgeführt. Mit dem Vortrag „Gewalt und Aggressivität in der Pflege – Ursachen und Prävention“ am Freitag, 8. März, ab 19 Uhr, im Seniorenwohnheim schließt die Woche ab. Referent ist Roberto Rontondo (Diplom-Psychologe und Krankenpfleger).
Zu allen Veranstaltungen sind Gäste willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei; Anmeldung unter Tel. 48 02-0.