Deutschland und Frankreich planen Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit

 


Mit Milliardenkrediten der Europäische Investitionsbank wollen beide Länder die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpfen. Die Initiative soll Ende Mai starten.


Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und ihr französischer Amtskollege Michel Sapin planen eine gemeinsame Initiative zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Das Projekt mit dem Titel "New Deal for Europe" soll Ende Mai starten. Ein wichtiges Element des Plans seien zusätzliche Milliardenkredite der Europäischen Investitionsbank (EIB), heißt es in einem Bericht der Rheinischen Post.

Das Konzept wollen die beiden Minister zusammen mit führenden Unternehmern am 28. Mai bei einer Konferenz in Paris vorstellen. Die EIB soll zusätzliche Milliardenkredite an Unternehmen verteilen, die Ausbildungs- und Arbeitsplätze speziell für Jugendliche schaffen, hieß es laut Rheinischer Post aus Regierungs- und Konferenzkreisen.

Bisher plant die EU, bis 2020 sechs Milliarden Euro im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit einzusetzen. Nach Ansicht des Investors Nicolas Berggruen reicht das nicht aus. Das von ihm organisierte sogenannte Town Hall Meeting Ende Mai solle deshalb einen Wendepunkt der hohenJugendarbeitslosigkeit in Europa markieren. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und sein französischer Kollege Pierre Moscovici sollen teilnehmen.

Die zusätzlichen Kredite der EIB könnten den Etat also im Milliardenumfang anheben. Geplant ist, dass der Betrag der EIB als Sicherheit für eine bis zu zehnfache Summe dient, die sich die EU-Hausbank leiht, um sie dann in Form von Krediten an die Unternehmen weiterzugeben. "Vorstellbar wäre, einen Zusammenhang zwischen Kreditkonditionen und der Schaffung von Jobs und Ausbildungsplätzen herzustellen", sagte EIB-Präsident Werner Hoyer. Möglich seien auch "die gezielte Förderung des Ausbaus des dualen Bildungssystems in Südeuropa" oder eine Ausdehnung des Erasmus-Programms für Auslandsaufenthalte während des Studiums auf den nicht-akademischen Bereich, so Hoyer.

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