Nur 2,1 Prozent der Arbeitnehmer sprechen verhandlungssicher Englisch, ergab eine Studie. Aus Scham schicken viele ihre Kollegen vor und kommen so weiter aus der Übung.
Bei den Arbeitnehmern im Alter zwischen 30 und 49 Jahren sind die Kenntnisse weniger gut als bei den Jüngeren: Von den Berufstätigen über 30 gab fast jeder Dritte an, nur schlecht Englisch zu sprechen. Viele vermeiden es deshalb, im Job Englisch zu sprechen, und schicken Kollegen mit besseren Sprachkenntnissen vor. Nicht wenige schämen sich für ihre schlechten Fremdsprachenkenntnisse. Dabei ist genau dieses Verhalten falsch, denn mit der Übung und den Gelegenheiten verbessern sich auch die Sprachkenntnisse.Die Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland spricht nur mangelhaft Englisch. 65,5 Prozent der Beschäftigten geben an, nur über geringe Kenntnisse zu verfügen. Das hat eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung und des Sprachkursanbieters Wall Street Institute festgestellt. Befragt wurden Arbeitnehmer, die Englisch für ihre Tätigkeit benötigen.
Natürlich ist auch der Bildungsabschluss bei den Fremdsprachenkenntnissen zu berücksichtigen: Akademiker, Fach- und Führungskräfte verfügen über ein höheres Sprachniveau. Besser schätzen sich die 20- bis 29-Jährigen ein: Über 54 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe bewerteten ihre Englischkenntnisse als gut bis exzellent. Richtig verhandlungssicher fühlen sich aber, unabhängig vom Alter, die wenigsten: Nur 2,1 Prozent aller Befragten gaben an, perfektes Business-Englisch zu sprechen.
Unternehmen investieren in Sprachkurse für Mitarbeiter
Nach wie vor ist Englisch die wichtigste Fremdsprache, wenngleich Unternehmen immer häufiger Mitarbeiter mit Chinesisch-, Russisch- und Spanischkenntnissen suchen. Fließend Englisch zu sprechen wird für die Karriere noch wichtiger, weil immer häufiger in internationalen Projekten über Kontinente hinweg zusammengearbeitet wird.
Fehlende Englischkenntnisse der Mitarbeiter kommen Unternehmen teuer zu stehen. Einer Studie des Economist und des Sprachreisenanbieters Education First (EF) zufolge klappt die internationale Zusammenarbeit in Großprojekten vor allem aufgrund von Sprachbarrieren nicht reibungslos. Wegen Fehlern in Übersetzungen und Missverständnissen kommt es immer wieder zu Verlusten.
Deswegen investieren viele Unternehmen bei den Weiterbildungsmaßnahmen vor allem in Sprachkurse für die Mitarbeiter, insbesondere wenn Projekte über Ländergrenzen hinweg anstehen. Sprachkurse gehören auch zu den von Arbeitnehmern am häufigsten in Anspruch genommenen Weiterbildungsangeboten.