Hat sich eine Frau die Brust vergrößern lassen, sollte sie vor einer Mammografie die Röntgenassistentin auf die Implantate hinweisen. Ideal sei es, wenn die Patientin Unterlagen wie einen Implantat-Pass oder Arztbrief vorlegen kann, der über die Art und die Lage der Füllungen Aufschluss gibt. Das erläutert das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Allerdings sei die Untersuchung auch ohne diese Informationen möglich.
Die Gefahr, dass die Implantate bei der Mammografie kaputtgehen, sei sehr gering. Zwar werde die Brust für die Untersuchung zwischen zwei Platten zusammengedrückt. Aber es sei bisher kaum vorgekommen, dass der hohe Druck zu Schäden geführt hat. Ohnehin sei der Druck bei Implantaten niedriger als bei einer Brust ohne Prothesen.
Das kann laut dem DKFZ allerdings zur Folge habe, dass die Aufnahmen nicht aussagekräftig genug sind, weil Veränderungen im Gewebe weniger gut erkennbar sind. Auch direkt an oder hinter den Füllungen liegendes Gewebe lasse sich möglicherweise schlecht beurteilen. Daher könne es manchmal sein, dass mehr als die üblichen zwei Aufnahmen pro Brust erforderlich sind. Das erhöhe die Strahlenbelastung für die Frau, die sich untersuchen lässt.
Bei unklaren Ergebnissen könne die Brust ergänzend per Ultraschall oder Magnetresonanztomographie untersucht werden. Diese Methoden seien auch eine Alternative, wenn eine Mammografie wegen Vernarbungen oder Verhärtungen rund um die Implantate (Kapselfibrose) mit Schmerzen verbunden wäre. Eine jährliche Tastuntersuchung beim Frauenarzt ist eine weitere Möglichkeit, Brustkrebs auf die Spur zu kommen. Gesetzlich krankenversicherte Frauen ab 30 können sie kostenlos in Anspruch nehmen.
Das DKFZ weist allerdings darauf hin, dass die Erkrankung mit der höchsten Sicherheit nach wie vor nur durch eine Mammografie entdeckt werden könne. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren erhalten dazu alle zwei Jahre eine Einladung.