Studie über Oldenburger Straßennamen veröffentlicht

 

 

Die von der Übermorgenstadt beim Institut für Geschichte der Carl von Ossietzky Universität beauftragte wissenschaftliche Untersuchung der Oldenburger Straßennamen ist veröffentlicht. Die 285 Seiten starke Arbeit steht ab soforthier » zum Herunterladen bereit. Die Veröffentlichung hatte die vom Rat der Stadt zudem eingesetzte Straßennamen-Kommission in ihrer nichtöffentlichen Sitzung vom Donnerstag, 24. Oktober 2013, beschlossen. 

Gegenstand der Studie
Die wissenschaftliche Arbeit unter Leitung von Prof. Dr. Dietmar von Reeken widmet sich der Frage, inwieweit Personen, die in Oldenburg durch Straßennamen geehrt werden, mit dem nationalsozialistischen Regime verstrickt waren. Zu untersuchen waren Personen, die nach 1930 verstorben sind. Zudem betrachtet die Expertise Straßen, deren Benennung aus der Nazizeit herrührt. 

Ausgenommen von der Prüfung waren Benennungen nach Widerstandskämpfern oder Opfern der NS-Diktatur sowie allseits anerkannten, der NS-Belastung unverdächtigen Persönlichkeiten. Zu berücksichtigen waren bei der Aufarbeitung zudem bestehende Sperrfristen relevanter Aktenbestände oder etwaig zu lückenhafte Quellenlagen. Hervor gingen am Ende 74 Oldenburger Straßennamen, die in der Publikation betrachtet sind. Die vom Rat eingesetzte Kommission legte am 24. Oktober die nächsten Schritte zum Umgang mit den Ergebnissen der Studie fest. So kam das Gremium zu dem Schluss, dass der Aufarbeitungsprozess nicht in erster Linie oder gar ausschließlich der Umbenennung von Straßen in Oldenburg diene. Vielmehr solle die Diskussion um die Benennung von Straßen die Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte und der Oldenburger Historie befördern.

Politische Debatte voraussichtlich ab Februar 2014
Eine konkrete Bewertung der Untersuchungsergebnisse will die Kommission in einer zweiten Sitzung am 9. Januar vornehmen. Die Historiker werden der Kommission weiterhin als Berater zur Verfügung stehen. Das Resultat stellt die Kommission dem Kulturausschuss voraussichtlich im Februar 2014 in öffentlicher Sitzung vor. Hintergrund für den gewählten Zeitraum ist die Maßgabe, der breiten Öffentlichkeit ausreichend Zeit für eine gedankliche Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Befunden zu geben. Hierzu richtet die Stadt zudem in der Stadtbibliothek einen Handapparat mit einschlägigen Veröffentlichungen zur Thematik ein. Zusätzlich gibt es eine öffentliche Vortragsreihe mit Historikern aus Göttingen, Münster, Paderborn und Oldenburg von Dezember bis März. Die genauen Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben. Überdies gibt das Kulturamt demnächst ein Informationsblatt zu den weiteren Schritten heraus. Ab Februar 2014 ist dann der Kulturausschuss das zuständige Gremium für alle weiteren inhaltlichen Fragen zur Thematik. 

Über die Straßennamen-Kommission
Mitglieder der Straßennamen-Kommission sind für den Rat der Stadt die Ratsmitglieder Hans-Richard Schwarz (FDP), Christoph Sahm (SPD), Dr. Esther Niewerth-Baumann (CDU), Sinje Eichner (Bündnis 90/Grüne) und Dr. Jens Ilse (Die Linke). Für die Verwaltung nehmen Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerd Schwandner, Stadtbaurätin Gabriele Nießen und Kulturamtsleiterin Christiane Cordes teil sowie als Autoren der Studie Prof. Dr. Dietmar von Reeken und Juniorprofessor Malte Thießen.

 

Studie zum Download

Hier finden Sie die Straßennamenstudie 2013 » (PDF, 2 MB)

Inhaltsverzeichnis
Nach oben