Professor Rudy Leon De Wilde setzt sich rund um den Globus für Frauengesundheit ein

2700 Gynäkologen aus 72 Ländern nahmen an dem Symposium in der Hauptstadt teil. De Wilde leitet seit 1992 die Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Ontologische Gynäkologie

 

Professor Rudy Leon De Wilde aus dem Pius-Hospital hat eine Vision: In vielen Ländern soll Frauen mit der bestmöglichen und schonendsten Behandlungsmethode geholfen werden können. Dazu zählen in seinen Augen zwei Voraussetzungen: dass einerseits die neuesten Erkenntnisse für schonende Techniken bei Operationen angewendet werden, andererseits aber auch die ständige Weiterbildung der Medizinerinnen und Mediziner. De Wilde gibt sein Wissen seit Jahren rund um den Globus an Gynäkologen und OP-Teams weiter.

Honoriert wird sein Expertenstatus mit Auszeichnungen, die ihm Fachgesellschaften in den USA ebenso verleihen wie andere in den asiatischen Ländern. Regelmäßig taucht er auf den Besten-Listen von Fachpublikationen auf. De Wilde kehrte jetzt von einem der größten europäischen Kongresse zurück, zu dem diesmal die Europäische Gesellschaft für gynäkologische Endoskopie, das Forum Operative Gynäkologie und die Deutsche Akademie für Gynäkologie und Geburtshilfe nach Berlin eingeladen hatten.

Zukunft gestalten

Als Präsident dieses Kongresses mit internationalen Experten hatte De Wilde entscheidenden Einfluss auf das Programm, das unter dem Motto stand „Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Gesundheit von Frauen“. Es nahmen 2700 Delegierte aus 72 Ländern teil, wodurch dieser Kongress einer der größten operativ-gynäkologischen Tagungen in Deutschland sowie die größte Veranstaltung in Europa in dieser Art war.

Seit 1992 leitet Prof. Dr. Dr. Rudy Leon De Wilde als Chefarzt die Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Onkologische Gynäkologie, überdies ist er ärztlicher Direktor des Pius-Hospitals und Beiratsmitglied der European Medical School (EMS), an deren Konzeption er schon im Vorfeld mitgewirkt hat. Außerdem hat er Lehraufträge an den Medizinischen Hochschulen in Bochum und Göttingen. Schon früh hat er sich während seines Studiums für innovative Operationsmethoden im mikrochirurgischen Bereich an der Universität Löwen in Belgien eingesetzt, wo er 1958 in Antwerpen geboren wurde.

Früh ausgezeichnet

Und so war De Wilde noch nicht einmal als Arzt approbiert, als er zum ersten Mal mit einem internationalen Preis ausgezeichnet wurde, dem bis heute viele folgten. 1982 waren damit seine fortschrittlichen mikrochirurgischen Ansätze in der plastischen Chirurgie belohnt worden. Damals steckte die Endoskopie, also das Operieren mit der sogenannten Schlüssellochtechnik, noch in den Kinderschuhen.

Heute werden nach Auskunft von De Wilde mindestens 80 Prozent der Eingriffe im gynäkologischen Bereich mit dieser für die Patientinnen sehr schonenden minimal-invasiven OP-Methode vollzogen, bei der das Besteck durch kleinste Körperöffnungen geführt wird. Dabei hilft ihm auch sein Wissen als Operateur, dem das mikrochirurgische Können seit Jahrzehnten vertraut ist.

Bis heute hat Professor Rudy Leon De Wilde nicht bereut, sich für die Frauenheilkunde entschieden zu haben, also kein rein chirurgisches Fach. Für ihn zählt es zu den erfüllenden Momenten, Frauen sowohl bei den glücklichen Momenten der Geburt beistehen zu können, ihnen aber auch bei den bedrohlichen Momenten einer Krebserkrankung mit fortschrittlichen Methoden Hoffnung geben und ihnen in den meisten Fällen helfen zu können.

„Brustkrebs ist heute heilbar, wenn er früh genug erkannt wird“, sagt der Klinikdirektor, der seine Behandlungsmethoden mit den Frauen bespricht.

Viel Wert legt er aber auch auf das interdisziplinäre Brustzentrum, das er vor etwa 20 Jahren im Pius mitgegründet hat. Er wünscht sich, dass diese Behandlungsstandards noch weiter im In- und Ausland verbreitet werden, damit noch mehr Frauen die Chance haben, optimal behandelt zu werden.

Im Jahr 2012 behandelte er eine junge Frau, die während ihrer Schwangerschaft an Krebs erkrankte und einen gesunden Sohn zur Welt brachte. De Wilde ist gerade als Krebsspezialist auch international gefragt.

Auch bei dem Berliner Kongress standen minimalinvasive Techniken im Fokus, über die Experten ihr Wissen austauschten.

Über 120 Publikationen

Dabei ging es sowohl um Methoden, die etwa Gebärmutter oder Brust erhalten, aber auch um Operationen an dem noch ungeborenen Leben.

Prof. Dr. Dr. Rudy Leon De Wilde geht davon aus, dass bald 90 Prozent aller Operationen nur noch minimalinvasiv gemacht werden. Diesem Anspruch sieht er sich als Wissenschaftler mit mehr als 120 Publikationen verpflichtet. Doch im Mittelpunkt steht für ihn immer die einzelne Frau, der er sich als Mediziner annimmt.

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