1 Jahr Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

 



Bundesministerin Schwesig stellt den ersten Jahresbericht zum Hilfetelefon vor.
Die 08000 116 016 wird bei Fragen zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen und als 24-Stunden-Lotse zu den Beratungsstellen vor Ort genutzt.


Seit gut einem Jahr rund um die Uhr im Einsatz: Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Heute (Montag) wurde der erste Jahresbericht veröffentlicht - und eine erste Bilanz gezogen.

"Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist ein sehr wichtiges Angebot. Frauen, denen Gewalt widerfährt sollen wissen, dass sie jederzeit vertrauensvoll Hilfe bekommen können", betont die Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig. "Deshalb möchte ich, dass das Hilfetelefon auch noch bekannter wird", so Schwesig.

Unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 und über die Webseite www.hilfetelefon.de <http://www.hilfetelefon.de> stehen mehr als 60 Beraterinnen des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen seit März 2013 betroffenen Frauen, Angehörigen und Fachkräften bei allen Fragen zur Seite. Über die Website gibt es auch einen Zugang zu einer Gebärdensprachdolmetschung. Telefonate können rund um die Uhr in 15 Sprachen übersetzt werden. Neben den betroffenen Frauen können sich auch Angehörige, Freunde und andere Menschen aus dem sozialen Umfeld sowie Fachkräfte an das Hilfetelefon wenden.

Insgesamt 47.504 Kontakte führten zu rund 18.800 Beratungsgesprächen per Telefon, Chat oder E-Mail. Mit dem Jahresbericht werden erstmals auch Erfahrungsberichte aus der Praxis der Beratungsarbeit veröffentlicht.

"Das Hilfetelefon ist rund um die Uhr erreichbar - genau dann, wenn die Betroffenen es brauchen, wenn sie den Mut gefasst haben oder auch, wenn der Gang zu einer Einrichtung vor Ort für sie zunächst eine zu große psychologische Hürde darstellt", erklärt Petra Söchting, die Leiterin des Hilfetelefons. "Damit ergänzt es die Öffnungszeiten der Fachberatungsstellen und leistet einen wichtigen Teil der Erst- und Krisenberatung."

"Eine Einrichtung wie das Hilfetelefon kann ihren Zweck jedoch nur erfüllen, wenn die Öffentlichkeit weiß, dass es dieses Angebot gibt", sagt die Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, Helga Roesgen. "Umso dankbarer bin ich, dass viele Partner uns im vergangenen Jahr so großzügig dabei unterstützt haben, auf das Hilfetelefon aufmerksam zu machen, um diejenigen Frauen zu erreichen, die von Gewalt betroffen oder bedroht sind."

Allein in Deutschland haben 35 Prozent der Frauen schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten. 22 Prozent sind von körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch ihren Lebenspartner betroffen gewesen. Doch rund 85 Prozent der Frauen wenden sich nicht an eine Beratungsstelle, 66 Prozent der von Partnergewalt betroffenen und 75 Prozent der von Gewalt außerhalb der Partnerschaft betroffenen Frauen wenden sich an gar keine außenstehende Stelle.

Das Hilfetelefon ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert.

Weitere Informationen finden Sie unter www.hilfetelefon.de <http://www.hilfetelefon.de>.


 

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