Zu Friedhofsbesuchen der besonderen Art lädt der evangelische KirchenkreisOldenburg-Stadt vom 4. bis 6. Juli ein. An einem Sommer-Wochenende ist Gelegenheit, diese besonderen Orte zu erkunden. Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann sagt: „Filme und Vorträge, Erkundungsgänge und Theater, Lesungen, Gottesdienste und Musik – für jedes Alter ist etwas dabei.“ Beteiligt sind auch die Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und das Projekt Freiheitsraum Reformation.
„Bei Friedhöfen denken wir meistens sofort an Trauer und Tod. Aber Friedhöfe sind auch Orte des Lebens“, so die Kreispfarrerin. „Dort nehmen Menschen nicht nur Abschied, dort finden sie auch Kraft fürs Leben. Zwischen den Gräbern gehen Liebespaare spazieren, auf den Bänken trifft man sich zum Gespräch, und nebenan sind Jogger unterwegs. Auf Friedhöfen begegnen sich Leben und Erinnerung – das möchten wir sichtbar und erlebbar machen, auf die leichte Art.“
Den Auftakt macht am Freitagabend ein Vortrag über „Religionen, Rituale und Sitten zum Tod“, den Abschluss bildet am Sonntagnachmittag eine interkulturelle Führung über die Gräberfelder der Buddhisten, Juden, Muslime und Yeziden auf dem Parkfriedhof. Höhepunkt sind am Sonnabend zwei Vorstellungen des Theater Laboratoriums (Auferstehungskirche): „Die Bremer Stadtmusikanten“, ab 12 und ab 20 Uhr (Vorverkauf im „Markt 17“, Lambertikirche, Tel. 9991980).
In einer Ausstellung in St. Lamberti zeigen die Fotografen Erika und Ennow Strelow Bilder von Oldenburger Friedhöfen (5. bis 19. Juli). Ennow Strelow, der viele Jahre auch Theaterfotograf war, sagt: „Wir haben alle zehn Friedhöfe für das Projekt besucht. Man sieht, wie sich die Grabkultur verändert und wie unterschiedlich die Erinnerung gepflegt wird. Meine Frau und ich waren zu allen vier Jahreszeiten auf den Friedhöfen. Sehr traurig und emotional ist es für mich immer, wenn ich vor Gräbern von Kindern stehe.“
Gesamtes Programm unter www.end-lich-leben.de