Wohnen wird noch teuerer

Nebenkosten

 


Der Aufschlag auf die Kaltmiete liege inzwischen bei einem Drittel, warnt der Mieterbund. Verbände plädieren für eine Nebenkostenbremse – zusätzlich zur Mietpreisbremse.VON HEIKE JAHBERG


 
 
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Google +Dass sich Mieterschützer und Vermieter einig sind, kommt selten vor. Doch wenn es um die Belastung der Mieter durch hohe Nebenkosten geht, ziehen beide Kontrahenten ausnahmsweise an einem Strang. Rechne man alle denkbaren Kosten wie Heizung, Warmwasser, Gartenpflege oder Kabelfernsehen zusammen, zahlen Mieter in Deutschland allein für die "zweite Miete" bis zu 3,19 Euro pro Quadratmeter, teilte der Deutsche Mieterbund am Dienstag mit.

Der Aufschlag auf die Kaltmiete liege inzwischen bei einem Drittel, sagte Mieterbund-Sprecher Ulrich Ropertz unter Berufung auf eine Auswertung von Betriebskostenabrechnungen des Jahres 2012. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung machen allein die Betriebskosten 3.062,40 Euro im Jahr aus. Am Vortag hatte der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen eine Nebenkosten-Bremse gefordert, um den Anstieg der Betriebskosten zu begrenzen.

Im Bundesjustizministerium ist das jedoch kein Thema. Minister Heiko Maas (SPD) setzt stattdessen auf eine Mietpreisbremse, die exorbitante Mieterhöhungen bei der Wiedervermietung von Wohnungen verhindern soll. Nach dem Auszug des alten Mieters soll der Vermieter maximal zehn Prozent mehr als die ortsübliche Vergleichsmiete nehmen können. Doch noch ist das Vorhaben nicht unter Dach und Fach. Gespräche mit der Union laufen noch.

Höhere Nachzahlungen wahrscheinlich

Unabhängig von der Mietpreisbremse müssen sich Mieter jedoch in diesem Jahr auf steigende Ausgaben einstellen. Für das Abrechnungsjahr 2013 rechnet der Mieterbund mit höheren Betriebskosten und entsprechenden Nachzahlungen der Mieter. In vielen Gemeinden wurde die Grundsteuer erhöht. Zwar blieben die Energiepreise weitgehend stabil, wegen des langen, kalten Winters Anfang 2013 sei aber der Energieverbrauch um fünf Prozent gestiegen. Besser sieht es für die Zukunft aus. Der letzte, vergleichsweise milde Winter in Kombination mit hohen Vorauszahlungen könnte bei der Abrechnung, die Mieter im kommenden Jahr erhalten, zu Rückzahlungen führen. "Zumindest wer mit Öl heizt, kann hoffen", hatte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten im Tagesspiegel-Interviewangekündigt.

Erschienen im Tagesspiegel

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