Die EU hatte nach dem Betrug mit falsch deklariertem Fleisch im Jahr 2013 Gentests eingeführt. Zuletzt enthielten nur noch 0,61 Prozent der Proben Pferdefleisch-Spuren.
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Schnell war vom "Pferdefleisch-Skandal" die Rede. Der Betrug am Verbraucher, ihm billiges und altes Pferdefleisch umdeklariert ins Essen zu mischen, wurde politisch heftig diskutiert: Lieferwege für Fleisch seien zu verworren, Kontrollen in Betrieben zu lax, hieß es damals. Ein bisschen Pferd in Burgern, Lasagne, Nudelgerichten mit Bolognese-Sauce, Gulasch oder Chili con Carne – seit Anfang 2013 waren ausgehend von Großbritannien europaweit Spuren von Pferdefleisch in Fertig- und Tiefkühlgerichten gefunden worden, in denen nur Rind oder andere Fleischsorten hätten stecken dürfen. Außerdem fanden sich in dem Fleisch zum Teil Spuren des Medikaments Phenylbutazon. Mit dem Entzündungshemmer werden kranke Pferde behandelt, im Rennsport ist es als Dopingmittel verboten.
Auch wenn zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefahr für Verbraucher bestand, beschloss die EU-Kommission damals Fleischproben künftig verstärkt mit Gentests auf Spuren von Pferd zu testen. Jetzt gab sie bekannt, dass im vergangenen Jahr nur noch in äußerst wenigen Fällen nicht deklariertes Pferdefleisch in Stichproben aufgefallen sei: Konkret nämlich 16 Mal in 2.622 Proben, einmal davon in Deutschland. Getestet worden waren als Rindfleisch bezeichnete Produkte aus den 28 Ländern der Europäischen Union sowie aus Norwegen, Island und der Schweiz. In einer ersten Testrunde nach den Ereignissen im Jahr 2013 hatten die EU-Kontrolleure in rund 4,6 Prozent der getesteten Lebensmittel Pferdefleisch nachgewiesen.
Bei den nun erfolgten Tests wurde in den meisten Ländern gar kein Pferdefleisch gefunden, die Quote sank auf 0,61 Prozent. Abhängig von der Landesgröße wurden verschieden viele Proben genommen. In Deutschland waren es beispielsweise 204. In Frankreich wurden 220 Stichproben genommen, von denen keine einzige positiv war.