Oldenburg will Stadtteile stärken

15 Stadtteilzentren gibt es in Oldenburg.

 

Oldenburg ist eine wachsende Stadt. In ihr gilt das Sprichwort „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – insbesondere für die Stadtteile, die einem starken demografischen Wandel unterworfen sind. In noch vor wenigen Jahren in der Bevölkerungsstruktur überalterte Siedlungen ziehen junge Familien, in anderen, in denen einst Lebensgemeinschaften mit Kindern lebten, wohnen nun Ehepaare, die ihren Lebensabend genießen. Die Stadtverwaltung steht vor der großen Herausforderung, die völlig unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Menschen zu befriedigen und sie unter einen Hut zu bringen. 

Grundlage dafür bietet der vom Stadtrat verabschiedete Stadtentwicklungsplan 2025. „Zentralität und Versorgung“ heißt es darin etwas hölzern. Gemeint ist die Nahversorgung der Bevölkerung, unabdingbar in einer Stadt, die sich zur Vermeidung unnötigen Verkehrs die „kurzen Wege“ auf die Fahnen geschrieben hat.

Zentren stärken

„Die bestehenden Zentren stärken, Infrastrukturen bündeln, die Qualitäten des öffentlichen Raums verbessern“, erläutert Elke Wicherts, Leiterin des Stadtplanungsamtes, auf Nachfrage der NWZ  das Ziel der Planung. 15 Stadtteilzentren gibt es über das Stadtgebiet verteilt. Den Anfang der Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung macht Anfang nächsten Jahres Osternburg, es folgen der Klingenbergplatz und die nördliche Alexanderstraße.

Zunächst soll die Grundversorgung sichergestellt werden. Geschaut wird laut Wicherts, ob es einen Lebensmittelladen gibt, in dem die Menschen einkaufen können. Auch die sozialen Einrichtungen sollen perspektivisch gebündelt werden. Gibt es Ärztehäuser, Massagepraxen, ergotherapeutische Angebote? Fragen, die in einer ersten Bestandsaufnahme beantwortet werden sollen.

Mit der Schließung traditioneller Gaststätten wie des Ofenerdieker Krugs, des Schiefen Stiefels oder der Harmonie fehlen in den Stadtteilen Orte für Feiern oder Versammlungen, weiß Wicherts. Die Stadt ist deshalb in Gesprächen mit den Kirchen, die Räume zur Verfügung stellen könnten. In Bloherfelde beispielsweise funktioniere diese Zusammenarbeit im Bereich des Marktplatzes bereits hervorragend.

Straßen im Blick

Doch auch die verkehrliche Infrastruktur rückt in den Fokus der Verwaltung. Geprüft wird, ob im öffentlichen Raum ausreichend Grünflächen vorhanden sind oder ob auf den Straßen Verkehrsinseln eingerichtet werden müssen, um den Fußgängern und Radfahrern das Überqueren zu erleichtern. Insgesamt soll das Leben in den Stadtteilen attraktiver gestaltet werden.

In Osternburg wird nun der Ist-Zustand mit Fotos dokumentiert, kündigt die Stadtplanerin an. Dann gibt es eine Gebäude- und Nutzungskartierung, gefolgt von einer extern moderierten Ideensammlung. Wicherts: „Kaufleute, Bürger, Vertreter der Kirche, von Vereinen und der Politik sollen an einen Tisch geholt werden. In einer öffentlichen Versammlung werden Anfang 2015 die Ideen gesammelt.“

Gesteuert werden kann die Entwicklung der Stadtteilzentren mit entsprechenden Bebauungsplänen, die Handel und Gewerbe nur in bestimmten Bereichen zulassen. In den Stadtteilzentren wird deutlich mehr erlaubt als in den Räumen dazwischen.

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