Zum 15. Mal öffnen beim Girls’ Day am 23. April Unternehmen ihre Tore, um bei Mädchen die Begeisterung für technische Berufe zu wecken.
Seit 2001 haben über 1,5 Millionen Mädchen am Girls’ Day teilgenommen. Für viele von ihnen sei das Hineinschnuppern in technische Berufe ein Grund gewesen, später den entsprechenden Beruf zu ergreifen.
Kanzlerin Merkel macht die Mädchen darauf aufmerksam: "Ihr werdet Eure Berufswahl in einer Zeit treffen, in der sich die Arbeitswelt mehr und mehr digitalisiert. Ihr müsst auf ganz neue Fragen Antworten finden! Deshalb schaut euch gut um! Lasst euch auf Berufswelten ein, die ihr noch nicht kennt, seid neugierig".
Merkel benennt das derzeitige Defizit: Drei Viertel aller Ausbildungsanfängerinnen entscheiden sich für nur 20 aus 340 Ausbildungsberufen. Im jüngsten Video-Podcast hatte sie dazu gesagt: "Wir haben mehr Absolventinnen oder auch Studienanfängerinnen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Berufen als in anderen OECD-Ländern. Ich glaube, gerade bei den Ausbildungsberufen, da liegt noch ein ziemlich langer Weg vor uns."
Bewerber und Ausbildungsplätze zusammenbringen
Im Bereich der beruflichen Bildung gibt es keine schnellen Lösungen für anstehende Probleme. Das zeigt auch der gerade vom Bundeskabinett verabschiedete Berufsbildungsbericht.
Nachzulesen ist darin, dass im vergangenen Jahr rund 37.100 Stellen in Industrie, Handel und Handwerk unbesetzt blieben – 10 Prozent mehr als 2013. Und obwohl Bewerber noch nie so gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz hatten, gingen 2014 zu viele leer aus. Die Berufswünsche der Jugendlichen, das regional unterschiedliche Angebot und die Anforderungen an die Bewerber passen immer öfter nicht zusammen. Deshalb hat es sich die "Allianz für Aus- und Weiterbildung" zur Aufgabe gemacht, Bewerber und Ausbildungsbetriebe besser zusammenzuführen.
Die Ministerinnen Nahles und Wanka appellierten an Unternehmen, auch Jugendliche mit Hauptschubschluss auszubilden. Kleine Unternehmen könnten ein Coaching in Anspruch nehmen, das bei der Einstellung und Ausbildung leistungsschwächerer Jugendlicher unterstützt.